CHRONIK

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2009 hat Designerin Ulli Irrgang auf dem alten Handwerkerhof auf der Bogenstraße 7 Anker geworfen und erweckt ihn mit frischen Visionen und einfühlsamer Gestaltung zu neuem Leben. Mit Unterstützung von Freunden und in Zusammenarbeit mit gutem Handwerk bietet der Hof Kreativen seit Anfang 2013 ein ganz eigenes Zuhause: Co-Working im Bereich Handwerk, Design und anderen Genres der Kultur und Co-Living in Form temporärer Herbergen mit unterschiedlichen Unterbringungsformen.
(Zitat Fürth Faktor)


LA DOLCE VITA BOGENHOF

Der Bogenhof ist eine in vielerlei Hinsicht anpassungsfähige Rückzugszone für Menschen, die dem Aussentreiben von Beruf, Stadt & Co. entkommen wollen.

Kim&Benjamin

 

 

 

 

Undercover XY, April 2015

 


DIE CHRONIK DES ANWESENS BOGENSTRASSE 7

 

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Hauptgebäude um 1950/60

Der „Bogenhof“ ist ein altes im Ensembleschutz stehendes Anwesen aus dem 18./19.Jahrhundert, in direkter Nachbarschaft zum jüdischen Friedhof. Er findet sich unter der Hausnummer Bogenstraße 7 und wird heute als U-förmige Anlage von der Straße wahrgenommen. Nach Gebäudebebauung sind die ihm anliegenden Häuser i.T. bauhistorisch zeitgleich entstanden. Im Stadtarchiv Fürth finden sich zur zeitlichen Erbauung und Erstanlage der hier errichteten Sandsteinquaderbauten keine Zeugnisse. Die dort schriftlich vorliegende erste Datierung des Gebäudes beginnt ab 1873. Die Bogenstraße hieß zu dieser Zeit noch Schlehengasse. Das Anwesen fand sich unter der Hausnummer 10e wieder und bildete damals mit dem linken Nachbaranwesen eine durchgängige nach hinten versetzte Sandsteinquaderfront mit Seitengebäuden.
Nach nichtverifizierten mündlichen Aussagen, soll diese gemeinsame Hofanlage einmal der Linsenhof? gewesen sein. Hierzu gibt es aber bisher keinerlei Nachweise.
Sicheres Wissen u.a. aus dem Stadtarchiv :
1879-80 Angabe einer Errichtung eines Felsenkellers (Bei Grabungen 2014 nicht auffindbar)
1945 – Feuerschäden über den Kamin des Haupthauses – Schäden sollen von einem Luftangriff herrührenCa. 70er Jahre – Versiegelung des gesamten Hofes.
2009 – 2013 Sanierung des Anwesens mit Werkstatt und Atelier
2014 – Teilentsiegelung des Hofes – Anlage eines kleinen Stadthofgartens.

HOFSANIERUNG von 2009 bis 2013

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Erste Maßnahme – Entrümpelung des Anwesens 2009

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Atelier-Entrümpelung mit Freunden 2009

 

 

 

 

 

 

 

Dank der Unterstützung vieler Freunde und engagierter Handwerker konnte die Hofsanierung des unter Ensembleschutz stehenden Anwesens gut voran gebracht werden. Da alles Materielle den äußeren Einflüssen  u.a. der Witterung und Nutzung ausgesetzt, wird das Erscheinen des Hofs auch zukünftig und immerda von menschlicher Taten-&Schöpferkraft abhängig sein.

 


BEWOHNER & BETREIBER DES ANWESENS

Nach verschiedenen mündlichen Quellen sollen hier Menschen mit unterschiedlichsten Gewerken wie, Büttnerei, Wäscherei, Brauerei und Instrumentenbau ansässig gewesen sein. Dies konnte bisher aber nicht sicher bestätigt werden.
Nach bisheriger Erfassung der Stadtarchiv-Zeugnisse lässt sich folgendes sicher sagen:
1874 ist das Anwesen im Besitz eines Herr Johann Georg Schäff, Ökonom (alte Bezeichnung u.a. für Landwirte). Da das Anwesen auf einem Hügel noch i.T. außerhalb der heute bestehenden Stadtbebauung lag, würde Weinbau und Landwirtschaft passen.
Ab 1879 ist der Besitz in Händen eines Herrn Schuldenzucker, der die Baugenehmigung eines Felsenkellers einholt und im Schriftverkehr widerholt als Wirt bezeichnet wird. Ab 1907 scheint die Witwe Schuldenzucker das Anwesen weiter zu führen.
1913 wird der Alteisenhändler Michael Linz als Besitzer der Remise (heute Rote Hütte) des Anwesens aufgeführt (Nicht klar ob er nur Mieter oder Besitzer ist).
1945 taucht der Name Frau Berger als Besitzerin des Anwesens auf.
Ca. Mitte der 80er bis 2009 war das Anwesen in Besitz eines Uhrmachers, Andreas Hübner, der hier mit seiner Familie im Seitengebäude lebte und die kleine Remise und das heutige Atelier für Werkstatt und Lager nutzte. Das Haupthaus war verschieden vermietet. 2009 stand das Anwesen als Zwangsverfahren zum Kauf aus.
Seit  31.Juli 2009 ist DER BOGENHOF unter privaten Besitz und Leitung von M. Ulrike Irrgang, die auch dem Hof den heutigen Namen gab.